Demenz stellt für Angehörige eine immense emotionale und körperliche Belastung dar. Die Veränderung der Persönlichkeit des Betroffenen und der Verlust kognitiver Fähigkeiten fordern Geduld, Einfühlungsvermögen und Anpassungsfähigkeit. Oft erleben Angehörige ein Gefühl der Hilflosigkeit, wenn vertraute Beziehungen sich verändern und die Kommunikation schwieriger wird. Die Frage des Verhältnisses von Mensch und Technik begleitet die Medizin im Grunde seit ihren Ursprüngen. Der medizintechnische Fortschritt, besonders jedoch die neuen Entwicklungen im Bereich der sogenannten Künstlichen Intelligenz, bringen neue Brisanz in die Frage: Kann Technik heilsame Beziehungen stiften? Schlag auf Schlag geht es derzeit beim Podcast "Ethik Digital": Blickten Rieke Harmsen und Christine Ulrich mit ihrem Gast Matthias Spielkamp Ende Januar noch auf die Aktivitäten der Menschenrechtsorganisation "Algorithm Watch", so sind sie in ihrem gerade erschienen Podcast mit dem Lüneburger Philosophen Nicolas Dierks zu unternehmensethischen Fragen im Die Frage nach der Nutzung gesundheitsbezogener Daten stand bei einer Veranstaltung am 4. Juli in Kooperation acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften in der Evangelischen Stadtakademie München im Zentrum. Ein Mitschnitt der Diskussio ist inzwischen auf dem YouTube-Kanal der Stadtakademie hier verfügbar: Während in ganz Europa Impfzentren aus dem Boden gestampft werden, beklagen Öffentlichkeit und Medien in Deutschland Versäumnisse bei der Impfstoffbeschaffung. Aber es gibt auch weiterhin viel Skepsis gegenüber dem Impfen, nicht nur bei denen, die sich fürchten, es würde ihnen mit der Covid-Impfung ein Mikrochip in den Körper eingepflanzt. Manche Skepsis hat auch religiöse Ursachen. Aus diesem Grund hat die Konferenz Europäischer Kirchen Ende Februar unter dem Titel "Vaccination – Curse or blessing? A spiritual and theological approach to COVID-19 vaccination" ein Webinar veranstaltet. Die Covid-19-Pandemie rückt im Blick auf Gesundheit und Pflege die Fragen der Sorge besonders drängend in den Fokus der ethischen Reflexion. Dabei zeigen die Entwicklungen dieser Tage, wie brisant die Fragen auch in diesem Herbst und Winter in unserem Land, in Europa und weltweit sein werden. Das Netzwerk Ethik in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern lädt deshalb unter dem Titel "Ethik der Sorge" zu einer Abendveranstaltung an die Evangelische Hochschule in Nürnberg (EvHN) ein. Der Zugang zur Veranstaltung ist zugleich auch auf medialem Wege per Zoom möglich. Nun ist sie da, die lange angekündigte Corona-Warn-App der Bundesregierung. Die Werbekampagne rollt, begleitet vom Tross der Kritiker wie der Befürworter der App. Auch ich habe sie mir gestern Abend auf mein Handy geladen, diese App. Weshalb, wo doch der Höhepunkt der Pandemie bei uns überschritten scheint und die Entwicklung der App so lange gedauert hat, dass die Zweifel gewachsen sind, was sie noch bewirken kann und soll? Es ist noch gar nicht lange her, da war von Viren, von rasanten Verbreitungskurven und von dynamischer Geschwindigkeit im Blick auf ganz andere Phänomene als Covid-19 die Rede: Für einen Artikel nahm ich in der vergangenen Woche Bernhard Pörksens lesenswertes Buch "Die große Gereiztheit" aus dem Jahr 2018 zur Hand. Am 17. September sitze ich im Wartezimmer meiner Fachärztin. Ich lese auf meinem Handy, dass nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks (BR) und der US-Investigativplattform “ProPublica” hochsensible medizinische Daten auf ungesicherten Internetservern gespeichert wurden. 16 Millionen Datensätze in 50 Ländern befanden sich frei zugänglich im Internet (hier die entsprechende Meldung der FAZ) |