Technik Radar 2025: Einstellungen zu Technik, Digitaler Transformation und KI

Titelbild TechnikRadar 2025
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Seit 2017 erhebt acatech - die deutsche Akademie der Technikwissenschaften - jedes Jahr, wie die deutsche Bevölkerung zu technologischen Entwicklungen denkt. Vom 24. Februar bis 12. März wurden diese Jahr ca. 2000 repräsentativ für die bundesdeutsche Bevölkerung ausgewählte Personen online befragt. Gestern nun wurde das aktuelle Technikradar 2025 veröffentlicht.

Neben den Fragen zur allgemeinen Einstellung der Bevölkerung zur Technik war in diesem Jahr besonders interessant, dass die Ansichten und Meinungen zum Themenbereich Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz erhoben wurden. Dabei zeigt sich, eine insgesamt ambivalente Haltung zu den Fortschritten, die die KI-Technologie aktuell macht: Einerseits betrachten zwei Drittel der Befragten die diagnostischen Einsatzmöglichkeiten im Gesundheitswesen für positiv, andererseits werden auch die Risiken von KI hoch eingeschätzt. "Diese ambivalente Haltung verdeutlicht, dass KI weder als reine Zukunftschance noch als pure Bedrohung wahrgenommen wird." Wie die Beurteilung der Möglichkeiten der medizinischen Diagnostik zeigt, überwiegt die positive Beurteilung dort, wo Menschen sich den Nutzen für das eigene Leben vorstellen könnnen. Skeptisch werden die Bereiche beurteilt, in denen sich ein potentieller Verlust von Kontrolle und Autonomie abzeichnet. So lehnen fast zwei Drittel den Einsatz von KI zur Steuerung autonomer Waffensysteme ab. 

Interessante Details zeigen die Antworten auf die Fragen zu den Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung: Während in allen Altersgruppen eine Mehrheit der Aussage zustimmt, dass digitale Technologien ihr Leben spürbar komfortabler machen, befürchten jüngere Menschen stärker als ältere, dass die Digitalisierung zu psychischen Erkrankungen führen kann.  

Auswertung Digitale Transformation
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Kritisch gesehen wird von mehr als zwei Dritteln der Befragten das Phänomen "Big-Tech": Die Konzentration der Marktmacht auf einige wenige, v.a. nordamerikanische Konzerne als Anbieter von digitalen Technologien macht ca. 60 Prozent der Befragten Sorge.

Abfrage Item Konzentration
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Mit dem kritischen Blick auf andere Akteure im Feld geht allerdings nicht unbedingt ein kritischer Blick auf sich selbst einher: Wenig ausgeprägt ist die Bereitschaft, für sich selbst Einschränkungen beim Komfort in Kauf zu nehmen oder für digitale Leistungen zu zahlen, letzteres kommt lediglich für 30 Prozent der Befragten in Betracht. Fast 40 Prozent bevorzugen demgegenüber kostenfreie Dienste, auch wenn diese mit persönlichen Daten Geschäfte machen. Auch wenn vielen Akteuren im digitalen Raum mit Misstrauen begegnet wird: auf das eigene Verhalten scheint dies erschreckend wenig Auswirkungen zu haben. Ein zwar irgendwie zu erwartendes, aber dann doch auch ernüchterndes Fazit für alle, die sich für Medien- und Technikkompetenz engagieren.

Komforteinbussen?
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Die neugestaltete Seite technikradar.acatech.de bietet die Möglichkeit, selbst Grafiken und Abfrageparameter auszuwählen und zu erstellen, Reinschauen lohnt sich!