Souveränität

Acatech-Impulspapier
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Von Bausteinen für die europäische Demokratie in digitalen Zeiten schrieb ich neulich im Blick auf die Corona-App. Die Corona-Krise zeigt ja überhaupt, welche Bedeutung die Digitalisierung hat. Sie ermöglicht es, physisch auf Abstand zu bleiben, aber virtuell in Kontakt – sei es für den digitalen Unterricht, im Arbeitsleben oder privat.

Es sind Zeiten wie diese, in denen wir (neben dem Bedürfnis nach physischer Nähe) zugleich auch spüren, wie wichtig digitale Souveränität ist – und wie abhängig Europa im digitalen Raum ist.

Logo Corona-App
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Nun ist sie da, die lange angekündigte Corona-Warn-App der Bundesregierung. Die Werbekampagne rollt, begleitet vom Tross der Kritiker wie der Befürworter der App. Auch ich habe sie mir gestern Abend auf mein Handy geladen, diese App. Weshalb, wo doch der Höhepunkt der Pandemie bei uns überschritten scheint und die Entwicklung der App so lange gedauert hat, dass die Zweifel gewachsen sind, was sie noch bewirken kann und soll?

Google Privatsphäre-Check
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Heute morgen habe ich mir wieder einmal die Mühe gemacht, bei Facebook und Google meine Privatsphäre-Einstellungen durchzusehen. Google wirbt ja fast jeden Tag in den Zeitungen dafür - und Facebook hat diese Woche die Funktion "Off-Facebook-Acitivity" (OFA) hinzugefügt. Mit ihr lässt sich einsehen, welche anderen Webseiten oder Apps ihrerseits an Facebook Informationen über die Aktivitäten des Nutzers übermitteln.

Bei einer Diskussion in Stanford hat Yuval Noah Harari Ende April eine Gleichung in den Raum gestellt um auf die Brisanz der Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz zu verweisen: B x C x D = HH - Die Multiplikation aus Biologischem Wissen, Computer-Power und Daten(fülle) ergibt HH, den Human Hack.

Überwachungskapitalismus
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Das dickste Buch, das derzeit bei mir auf dem Tisch liegt, stammt aus der Feder einer Ökonomin. Seit November ist die deutsche Ausgabe bei mir, die englische Ausgabe kam erst dieser Tage auf den Markt. Und doch handelt es sich um das Buch einer US-amerikanischen Autorin, zuerst auf Englisch verfasst. Die grundlegende These ihres Buches jedoch erregte im Jahr 2015 zunächst in Deutschland Aufmerksamkeit. Verantwortlich dafür war die Freundschaft der Autorin mit dem damaligen FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher.

Am Freitag, dem 13. Juli, trafen sich mehr als vierzig Personen zur Jahrestagung des "Netzwerk Ethik in der ELKB" im Haus Eckstein in Nürnberg. Im Mittelpunkt stand die Frage der Selbstbestimmung des Menschen in Zeiten der digitalen Transformation. Der Informatiker Felix Freiling, der Ethiker Peter Dabrock und der landeskirchliche Beauftragte Thomas Zeilinger beleuchteten die Facetten des Themas aus Ihren Perspektiven. Wie schwierig Selbstbestimmung bereits beim Umgang mit einem einfachen Browser …
Das Selbst in der digitalen Kultur
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Was in der digitalen Kultur im Mittelpunkt steht, war in der Geschichte Serienmördern oder Wahnsinnigen vorbehalten: ein eigenes Profil. Ein wichtiger Baustein zu einer historisch-kritischen Sicht auf Fragen digitaler Souveränität ist das Buch von Andreas Bernard:Komplizen des Erkennungsdienstes. Das Selbst in der digitalen Kultur. Der Autor reflektiert hier die Nähe der gegenwärtigen Technologien zur Geschichte von Kriminalistik und Psychologie. Wo heute die Wünsche des Selbst regieren, standen ehedem die Weisungen der anderen.