Seit 2017 erhebt acatech - die deutsche Akademie der Technikwissenschaften - jedes Jahr, wie die deutsche Bevölkerung zu technologischen Entwicklungen denkt. Vom 24. Februar bis 12. März wurden diese Jahr ca. 2000 repräsentativ für die bundesdeutsche Bevölkerung ausgewählte Personen online befragt. Gestern nun wurde das aktuelle Technikradar 2025 veröffentlicht.
Souveränität
Von Bausteinen für die europäische Demokratie in digitalen Zeiten schrieb ich neulich im Blick auf die Corona-App. Die Corona-Krise zeigt ja überhaupt, welche Bedeutung die Digitalisierung hat. Sie ermöglicht es, physisch auf Abstand zu bleiben, aber virtuell in Kontakt – sei es für den digitalen Unterricht, im Arbeitsleben oder privat.
Es sind Zeiten wie diese, in denen wir (neben dem Bedürfnis nach physischer Nähe) zugleich auch spüren, wie wichtig digitale Souveränität ist – und wie abhängig Europa im digitalen Raum ist.
Nun ist sie da, die lange angekündigte Corona-Warn-App der Bundesregierung. Die Werbekampagne rollt, begleitet vom Tross der Kritiker wie der Befürworter der App. Auch ich habe sie mir gestern Abend auf mein Handy geladen, diese App. Weshalb, wo doch der Höhepunkt der Pandemie bei uns überschritten scheint und die Entwicklung der App so lange gedauert hat, dass die Zweifel gewachsen sind, was sie noch bewirken kann und soll?
Heute morgen habe ich mir wieder einmal die Mühe gemacht, bei Facebook und Google meine Privatsphäre-Einstellungen durchzusehen. Google wirbt ja fast jeden Tag in den Zeitungen dafür - und Facebook hat diese Woche die Funktion "Off-Facebook-Acitivity" (OFA) hinzugefügt. Mit ihr lässt sich einsehen, welche anderen Webseiten oder Apps ihrerseits an Facebook Informationen über die Aktivitäten des Nutzers übermitteln.
Bei einer Diskussion in Stanford hat Yuval Noah Harari Ende April eine Gleichung in den Raum gestellt um auf die Brisanz der Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz zu verweisen: B x C x D = HH - Die Multiplikation aus Biologischem Wissen, Computer-Power und Daten(fülle) ergibt HH, den Human Hack.
Das dickste Buch, das derzeit bei mir auf dem Tisch liegt, stammt aus der Feder einer Ökonomin. Seit November ist die deutsche Ausgabe bei mir, die englische Ausgabe kam erst dieser Tage auf den Markt. Und doch handelt es sich um das Buch einer US-amerikanischen Autorin, zuerst auf Englisch verfasst. Die grundlegende These ihres Buches jedoch erregte im Jahr 2015 zunächst in Deutschland Aufmerksamkeit. Verantwortlich dafür war die Freundschaft der Autorin mit dem damaligen FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher.