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SZ Magazin Nr. 29 vom 20. Juli 2018
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Das Magazin der SZ vom 20. Juli sowie die Berichte von NDR und WDR aus der vergangenen Woche haben eindrucksvoll gezeigt, wie sehr die die Wissenschaft selbst inzwischen mit dem Thema Fake-News zu kämpfen hat: "Raubverlage" machen sich den Publikationsdruck des Wissenschaftssystems auf höchst fragwürdige Weise zu nutze. Die Verlage veranstalten auch dubiose Kongresse und schmücken sich mit den Namen prominenter Wissenschaftler*innen. Einer dieser Namen: der der bayerischen Wissenschaftsministerin Marion Kiechle. Ob es nur ein Zufall ist, dass im von der bayerischen Staatsregierung unter maßgeblicher Beteiligung der Wissenschaftsministerin angekündigten „Bavarian Research Institute für Digital Transformation“ (BIT) zwar technische, ökonomische und rechtliche Aspekte als Schwerpunkte der Forschung benannt sind, die Ethik jedoch nicht?
Am Freitag, dem 13. Juli, trafen sich mehr als vierzig Personen zur Jahrestagung des "Netzwerk Ethik in der ELKB" im Haus Eckstein in Nürnberg. Im Mittelpunkt stand die Frage der Selbstbestimmung des Menschen in Zeiten der digitalen Transformation. Der Informatiker Felix Freiling, der Ethiker Peter Dabrock und der landeskirchliche Beauftragte Thomas Zeilinger beleuchteten die Facetten des Themas aus Ihren Perspektiven. Wie schwierig Selbstbestimmung bereits beim Umgang mit einem einfachen Browser …
Das Selbst in der digitalen Kultur
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Was in der digitalen Kultur im Mittelpunkt steht, war in der Geschichte Serienmördern oder Wahnsinnigen vorbehalten: ein eigenes Profil. Ein wichtiger Baustein zu einer historisch-kritischen Sicht auf Fragen digitaler Souveränität ist das Buch von Andreas Bernard:Komplizen des Erkennungsdienstes. Das Selbst in der digitalen Kultur. Der Autor reflektiert hier die Nähe der gegenwärtigen Technologien zur Geschichte von Kriminalistik und Psychologie. Wo heute die Wünsche des Selbst regieren, standen ehedem die Weisungen der anderen.
Marktplatz auf der rp18
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Anfang Mai hieß es für mich zum ersten Mal: rePublica. Die Auswahl aus einer Fülle von Themen und Veranstaltungen, der bunte Marktplatz in der Mitte des Veranstaltungsortes, durchgehende Farbe (grün) und gemeinsames Motto (POP) erinnerten mich an die Atmosphäre bei Kirchentagen. Hier mein subjektives Best of #rp18, verbunden mit der Anregung, selbst in den einen oder anderen Vortrag reinzusehen oder reinzuhören. … Neue Kontexte und Verknüpfungen: die rePublica als Markt der Begegnung unterwegs zu einer Kultur der Digitalität: es lohnt sich, bei der rePublica18 dabei zu sein – vor Ort wie virtuell.
Paternoster mit Roboter
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Im Wissenschaftsjahr „Arbeitswelten der Zukunft“ laden wir gemeinsam mit acatech - der deutschen Akademie für Technikwissenschaften - und der Evangelischen Stadtakademie München zur Diskussion am 19.6. um 19.00 Uhr in die Herzog-Wilhelm-Str. 24, 80331 München ein: Immer mehr Produkte und Dienste werden über das Internet vernetzt. Autos lernen das autonome Fahren. Roboter kommen in der Fabrik aus ihren Käfigen und arbeiten mit den Menschen zusammen. Digitale Plattformen werden zum vorherrschenden Marktplatz für neue datengetriebene Geschäftsmodelle.

Was macht die Wissenschaft zur Wissenschaft? An erster Stelle das Wissen, sollte man meinen: gesicherte Erkenntnisse, für alle, die guten Willens sind objektiv an gemeinsam geteilten Maßstäben überprüfbar. - Wie anders erscheint demgegenüber vielen Menschen heutzutage der christliche Glaube: eine höchst subjektive Angelegenheit, ganz und gar gebunden ans persönliche Für-Wahr-Halten - ohne dass diese Wahrheit allgemein gezeigt oder gar bewiesen werden könnte.

Auf ethik-zeilen.de finden Sie Gedanken von Thomas Zeilinger  zu Themen rund um den Dialog zwischen Ethik und Technologie. Im Mittelpunkt meines Nachdenkens stehen derzeit vor allem die Folgen der Digitalisierung für Glauben und Leben.
Mit den digitalen Techniken betreten Wissenschaft und Gesellschaft neuen Boden. Was es dringend braucht, ist die gemeinsame Kultivierung dieses Bodens, sprich: die gesellschaftliche Arbeit an einer „Kultur der Digitalität“.