Im Zeitalter von Facebook und Twitter kann jede und jeder mitspielen auf der medialen Bühne. Faszinierende Möglichkeiten der Kommunikation im globalen Rahmen gehen Hand in Hand mit erschreckenden Hasstiraden und demokratiegefährdenden Effekten. Mehr und mehr stellt sich dabei die Frage, welcher Wahrheit wir im Gewirr der Meinungen Glauben schenken sollen. Was im postfaktischen Zeitalter auf der Strecke zu bleiben droht, ist das gemeinsame Verständnis, auf welche Fakten es ankommt.
Die Covid-19-Pandemie rückt im Blick auf Gesundheit und Pflege die Fragen der Sorge besonders drängend in den Fokus der ethischen Reflexion. Dabei zeigen die Entwicklungen dieser Tage, wie brisant die Fragen auch in diesem Herbst und Winter in unserem Land, in Europa und weltweit sein werden.
Das Netzwerk Ethik in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern lädt deshalb unter dem Titel "Ethik der Sorge" zu einer Abendveranstaltung an die Evangelische Hochschule in Nürnberg (EvHN) ein. Der Zugang zur Veranstaltung ist zugleich auch auf medialem Wege per Zoom möglich.
Von Bausteinen für die europäische Demokratie in digitalen Zeiten schrieb ich neulich im Blick auf die Corona-App. Die Corona-Krise zeigt ja überhaupt, welche Bedeutung die Digitalisierung hat. Sie ermöglicht es, physisch auf Abstand zu bleiben, aber virtuell in Kontakt – sei es für den digitalen Unterricht, im Arbeitsleben oder privat.
Es sind Zeiten wie diese, in denen wir (neben dem Bedürfnis nach physischer Nähe) zugleich auch spüren, wie wichtig digitale Souveränität ist – und wie abhängig Europa im digitalen Raum ist.
In einem hoch technologisierten Land wie Deutschland fällt jährlich viel Elektroschrott an, und zwar in Höhe von rund zwei Millionen Tonnen. Von diesem anfallenden „Müll“ werden nur Bruchteile einem vergleichbaren Zweck wie davor zugeführt und die Recyclingquote der verwendeten Rohstoffe ist ebenfalls marginal. In Zeiten immer schnellerer Innovationszyklen und zunehmender Elektrifizierung vieler Bereiche wird dieser Zustand immer problematischer. Wie kann ein Wandel von der Wegwerfgesellschaft hin zu einer Kreislaufwirtschaft gestaltet werden?
Nun ist sie da, die lange angekündigte Corona-Warn-App der Bundesregierung. Die Werbekampagne rollt, begleitet vom Tross der Kritiker wie der Befürworter der App. Auch ich habe sie mir gestern Abend auf mein Handy geladen, diese App. Weshalb, wo doch der Höhepunkt der Pandemie bei uns überschritten scheint und die Entwicklung der App so lange gedauert hat, dass die Zweifel gewachsen sind, was sie noch bewirken kann und soll?
Seit Beginn des Jahres vertrete ich die EKD in der Thematischen Gruppe "Science, New Technology and Christian Ethics" bei der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK). Die Gruppe wollte nach einer ersten Videokonferenz Ende Januar mit einem Treffen Mitte März in Straßburg ihre Arbeit "so richtig" aufnehmen. Doch dazu kam es aus den bekannten Gründen nicht. Stattdessen trafen wir uns am ursprünglich geplanten Termin dann in größerer Runde – wiederum zu einer Videokonferenz.
Es ist noch gar nicht lange her, da war von Viren, von rasanten Verbreitungskurven und von dynamischer Geschwindigkeit im Blick auf ganz andere Phänomene als Covid-19 die Rede: Für einen Artikel nahm ich in der vergangenen Woche Bernhard Pörksens lesenswertes Buch "Die große Gereiztheit" aus dem Jahr 2018 zur Hand.
Heute morgen habe ich mir wieder einmal die Mühe gemacht, bei Facebook und Google meine Privatsphäre-Einstellungen durchzusehen. Google wirbt ja fast jeden Tag in den Zeitungen dafür - und Facebook hat diese Woche die Funktion "Off-Facebook-Acitivity" (OFA) hinzugefügt. Mit ihr lässt sich einsehen, welche anderen Webseiten oder Apps ihrerseits an Facebook Informationen über die Aktivitäten des Nutzers übermitteln.